Geschichte | Povjest

Zum ersten Mal wird der Ort im Jahre 1194 genannt, als Graf Bors das Kloster Klostermarienberg stiften und es mit Grundbesitz versehen wollte. Der damalige Name des Ortes lautet „Baran“ (bedeutet auch heute „Widder“).

Um die Jahreszahl 1194 richtig zu werten, muss man festhalten, dass dies noch nicht die eigentliche Schenkungsurkunde war. Das Kloster war noch nicht gegründet, die Urkunde hatte noch keine besitzrechtliche Bedeutung, es stellte einen Vorschlag an das Zisterzienserkloster Heiligenkreutz dar: Wenn sie ein Kloster gründen, werden die genannten Besitzungen übergeben.
Der Vorschlag des Bors ist jedoch dem Kloster ungenügend und sie verlangen eine Bestätigung durch den König.
Bela III. gibt sie 1195, wodurch das Kloster juridisch gegründet ist. Das Kloster beginnt jedoch etwa 1197 oder 1198 tatsächlich zu existieren, nachdem Bors die wichtigsten Bauten und die Kapelle errichtet hatte. Das Gründungsjahr des Klosters ist also 1195. Dabei wird Kleinwarasdorf 1194 zum ersten Mal schriftlich (jedoch nicht urkundlich) als „Baran“ genannt. Die urkundliche Nennung erfolgte 1195.

 

Die zweite Nennung des Ortes erfolgte 1195, als der ungarische König Bela III. der Stiftungsabsicht zustimmte, wobei auf dem Dokument der gesamte Stiftungsbesitz aufschien. In dieser Urkunde ist der Name des Ortes in deutscher Sprache bezeichnet, nämlich „Barastorf“, woraus sich der heutige Name Borištof/Warasdorf ableitet.

 

 

Auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts, genau unter der Herrschaft des Papstes Innozenz III., findet Kleinwarasdorf dreimal Erwähnung in päpstlichen Dokumenten und zwar unter dem Namen „Barastorf“ – diese Erwähnung des Ortes geschah in Berichten des Stiftes Heiligenkreuz an den Heiligen Stuhl.

Aus dem 13. Jahrhundert sind noch einige Nennungen des Ortes bekannt. Besondere Bedeutung hat eine Urkunde Andreas II. aus dem Jahres 1225, in der die Grenzfestlegung, die der Sohn des Bors verlangte, erfolgte. In dieser Urkunde wird auch der Ort „Szabadbaran/Großwarasdorf“ genannt.

 

 

Baran-Warsdorf selbst wurde zuerst 1427 mit diesem Namen genannt, wobei sie sich nur durch Zunahme von Beititeln voneinander unterschieden und das weist auf etwas von Beginn an Gemeinsames hin.

 

Östlich von Kleinwarasdorf befand sich bis 1532 der Ort Caga, den die Türken zerstörten. Im 15. Jahrhundert bestanden zwei Caga, die Zantnerzaka und Baratzake genannt wurden. Das zweite ist ein heutiger Teil von Kleinwarasdorf.

 

Alles deutet darauf hin, dass Kleinwarasdorf ein Ort war, wo hauptsächlich Schafe gezüchtet wurden und dass die Ortsbezeichnung slawischen Ursprungs ist, aber unter Umständen altkroatischer Herkunft sein könnte.

 

Eine Kapelle wurde schon vor 1275 errichtet und die Kirche besteht nach einigen Quellen schon seit 1495. Jedoch mit 1505 ist ihre Erbauung mit Sicherheit nachzuweisen. Eine Kirchenverwaltung lässt sich mit 1412 datieren, aber eine Pfarre wurde nicht installiert. Anscheinend war es weder dem Ort, noch dem Kloster von Interesse, da die Priester des Klosters die Bewohner versorgten und sie nicht einen Pfarrer zu erhalten brauchten, weil sie mit ihrer Verpflichtung dem Kloster gegenüber alles erfüllten. Das Kloster wieder brauchte seine Einkünfte nicht zu teilen. So kam es zu dem etwas paradoxen Zusand, dass Kleinwarasdorf trotz einer der ältesten Kirchen am spätesten eine eigene Pfarre wurde.

 

Der kroatische Geschichtsschreiber Dr. Milan Kruhek meint, dass sich die Kroaten in Kleinwarasdorf um 1450 angesiedelt haben könnten.

 

Aus dem Urbar von 1597 ist noch ersichtlich, dass der Ort vollkommen durchorganisiert und eine eigene Gemeinde mit dem Namen Kis Borisdorff war.

Kleinwarasdorf ist in dieser Zeit im Besitz der Deutschkreutzer Nadasdy und es hat 12,5 angesiedelte Sessionen, 14 sind Inqulinen (Häusler), die Knechte sind.